Seit einiger Zeit bin ich fasziniert von der Langsamkeit: langsame Bewegungen, langsames Lesen, langsames Atmen, langsames Gehen…
Dabei nehme ich so unendliche Vieles wahr, was mir vorher entgangen war. Gerüche und Geschmacksrichtungen werden intensiver, meine Augen sind dankbar wenn sie lange an etwas ausruhen können, der Boden unter meinen Füßen fühlt sich lebendig an. Mir wird bewußt, wie schnell ich sonst durch meinen Tag sause… In dieser Langsamkeit nehme ich wahr, wie schnell manche Leute durch ihren Tag sausen. Ich erinnere mich an die Zeit, in der ich im Alter von ca. 30 Jahren regelmäßig Laufen trainiert habe. Meine weiteste Strecke war der Lauf um`s Rantumer Becken. Während ich in meiner Glückshormonphase angekommen war, begegnete mir ein altes Ehepaar. Die beiden, ich schätzte sie auf ca. 80 Jahre, kamen Hand in Hand auf mich zu. Sie blieben stehen, machten mir Platz und sagten voller Staunen: ´ junge Frau, warum laufen sie denn so- sie haben doch noch soooo viel Zeit`. Noch im Laufen dachte ich über diese Bemerkung nach und ich stellte mir selbst die Frage . ja….warum laufe ich eigentlich so ?
Das war das Ende meiner Supertrainingszeit… Im Training – weil es ja so gesund ist – blieb ich zwar, jedoch sehr reduziert.